Dank an Gottfried Rupp

Unter der Überschrift „Der „Motor“ schaltet einen Gang zurück“ berichtete der Bergsträßer Anzeiger am 12.9.12 über die Jahreshauptversammlung 2012 unseres Vereins HILFEN FÜR WOHNUNGSLOSE

Elke Ditter übernimmt von Gottfried Rupp den Vorsitz

Förderverein wurde 1996 gegründet

BENSHEIM. Elke Ditter ist neue Vorsitzende des Fördervereins „Hilfen für Wohnungslose“. Am Montag wurde sie einstimmig zur Nachfolgerin von Gottfried Rupp gewählt, der den Verein seit seiner Gründung angeführt hatte. Der Wachwechsel wurde zuvor intern von beiden vereinbart.

Elke Ditter, ebenfalls von Beginn an im Vorstand aktiv, weiß ein bewährtes Team an ihrer Seite. Neben Schatzmeisterin Beate Volz und Schriftführerin Ruth Ameis gehört auch der stellvertretende Vorsitzende Helmut Hörtler weiter der Vereinsspitze an.
Auch bei den Beisitzern herrscht personelle Kontinuität: Monika Toebe, Anneliese Mathäy, Josef Kraus, Kornelia Trepte und Brigitte Schmitt. Alle Wahlen erfolgten einstimmig.
Die neue Vorsitzende bezeichnete Gottfried Rupp als „Motor“ beim Ausbau des Hilfsangebots sowie bei der Realisierung eines Wohn- und Übernachtungsheims für nicht sesshafte Männer und Frauen am Weidenring. „Er wollte dieses Gebäude unbedingt“, charakterisierte Ditter einen zielorientierten, überzeugten und hartnäckigen Kämpfer für die gute Sache. „Seine Persönlichkeit war unser großer Vorteil.“
Der Förderverein war im Juni 1996 auf Initiative des Magistrats und der Stadtverordnetenversammlung gegründet worden. Der damalige Rathauschef Georg Stolle hatte Rupp für das Amt vorgeschlagen: „Um diesen Posten hatte sich damals keiner gerissen“, so der Ehrenbürgermeister rückblickend.
Es gebe nicht viele, die diese Aufgabe so von Herzen gemacht machen wie er, so Stolle über Rupp, der als Vorsitzender dicke Bretter zu bohren hatte. Die Gespräche mit der Kreisverwaltung, dem Hessischen Sozialministerium und dem Landeswohlfahrtsverband erforderten Ausdauer und Überzeugungskraft. Irmgard Schatz bestätigt das: „Wir waren damals kurz davor, vor dem Landratsamt zu campieren.“ Das war nicht nötig: Der Verein hatte erfolgreich argumentiert und mobilisiert. Die Stadt Bensheim hatte ein Grundstück in Erbpacht zur Verfügung gestellt.
Das Wohnheim wurde von Kreis, Land und Verband zu jeweils 30 Prozent finanziell gefördert. Die Gesamtkosten lagen bei circa drei Millionen Mark. Zehn Prozent musste das Diakonische Werk als Träger schultern, das aber nur 200 000 Mark aufbringen konnte. Der Förderverein hat daher in kürzester Zeit gut 100 000 Mark an Spenden gesammelt. Für die Innenausstattung sprangen die lokalen Kirchengemeinden in die Bresche. Der Stein kam ins Rollen, ebenso das allgemeine Bewusstsein für ein großes soziales Thema: Fast alle Städte und Gemeinden des Kreises wurden Mitglieder. Dazu Kirchen, Vereine und Privatpersonen. Heute zählt der Verein 165 Mitglieder.
Es wurden Infostände, Vorträge und andere öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen organisiert. Über Konfessionen, Parteigrenzen und soziale Gruppierungen hinweg ist es gelungen, ein gemeinsames Gefühl der Solidarität und der Verantwortung aufzubauen, so Gottfried Rupp, der dem Verein weiterhin verbunden bleibt. Geschlossen wurde er am Montag zum Ehrenvorsitzenden gewählt.
„Er hat den Verein zusammengehalten und die Arbeit im Vorstand geprägt“, so Elke Ditter. Rupp war und ist der Ansprechpartner für wohnungslose und bedürftige Menschen im Stadtgebiet. „Wir sehen uns als seine Erben“, betont die neue Vorsitzende. Worte des Danks kamen auch von Stadtverordnetenvorsteherin Carola Heimann („Eine grandiose Aufbauleistung“), von Pfarrer Harald Poggel aus Sankt Laurentius (für den Pfarreienverbund Bensheim) sowie von Stadtrat Adil Oyan, der Rupps Leistung als unbezahlbar lobte. Oyan bedankte sich im Namen der gesamten Bensheimer Bevölkerung.
Vorstandsmitglied Beate Volz sprach in Bezug auf Rupps Arbeit von „angewandter Menschlichkeit“. Auch aus den Reihen der Diakonie Bergstraße würdigte man das Engagement des scheidenden Vorsitzenden. Die stellvertretende Leiterin des Werks Bergstraße, Ursula Thiels, und Einrichtungsleiterin Alexandra Weißhaar bedankten sich für die lange und gute Zusammenarbeit. Sie überreichten eine Bildcollage, auf der die ehemaligen Baubaracken auf dem Areal dem vollendeten Zentrum der Wohnungslosenhilfe gegenübergestellt sind.

Verfasser: Thomas Tritsch © Bergsträßer Anzeiger, Mittwoch, 12.09.2012